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”Die Harmonie in der Welt und in der Musik”
Was ist eigentlich Harmonie? Was wird beim Hören von Musik oder beim Betrachten eines Bauwerks im Menschen ausgelöst? - Das in uns ausgelöste Gefühl ist abhängig von der Stimmigkeit der Proportionen.
Auf welchen Fakten beruhen Begriffe wie harmonisch, disharmonisch oder schön? - Die Griechen ordneten hörbaren Teiltönen, die in einer schwingenden Saite auftreten, feste Zahlenverhältnisse zu. Diese Erkenntnis war massgebend in der Wissenschaft und Kunst des Abendlandes. Friedrich Wilhelm Schelling (1775 - 1854) bezieht sich auf diese Grundlagen, wenn er schreibt: “Architektur ist erstarrte Musik”.
Zielsetzung: Harmonie (be)greifbar machen
Das über Jahrtausende alte Wissen um die Bedeutung des Harmonischen können wir ohne Vorkenntnisse zurückgewinnen. Es werden Wahrnehmungs- und Zugangsmöglichkeiten vorgestellt, die eine Entsprechung zwischen Mikro- und Makrokosmos zeigen. Stille ist Grundlage einer optimalen Wahrnehmungsfähigkeit. Verbunden mit den hinzu gewonnenen theoretischen Erkenntnissen erschliessen sich neue Räume bezogen auf unsere Hör- und Sehgewohnheiten.
Zitate, Skizzen, Klangbeispiele per Tonträger und Monochord verdeutlichen die Zusammenhänge und machen die Theorie sinnlich erlebbar.
[Pythagoras mit der Tafel der musikalischen Intervalle; er unterstreicht den Zusammenhang der Musik mit sämtlichen wissenschaftlichen Disziplinen; Ausschnitt aus Raffaels Fresko “Die Schule von Athen”, 1510]
vergrösserte Abbildung: Pythagoras im Kreis der grossen abendländischen Denker
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Die Themen - Teil I: ”Vom Mythos zum Logos”
- Harmonie - ein dehnbarer Begriff
- Ein Schmied macht Töne: Pythagoras und die Anfänge der Naturwissenschaft im Abendland
- Die pythagoräische Weltanschauung und ihre Ausstrahlung auf die griechische Philosophie
- Die Oktave - ein Weg ins Unendliche
- Hören heißt Sein
- Der Mensch, ein hörendes Wesen? - Die Sinne, wie sie sich entwickeln und was sie können
Teil II: Musik und Architektur in der Renaissance
- Entdecktes und Wiederentdecktes - die klassische Antike und das späte Mittelalter im Vergleich
- Platons “Idee” zur Verbindung von Musik und Architektur in der Renaissance
- Musikalische Proportionen als Gliederungsgrundlage der Architektur

[Santa Maria Novella in Florenz; Leon Battista Alberti (1404-1472) legte der Fassade eine Gliederung nach musikalischen Proportionen zugrunde]
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